Die bisweilen von meinem Opa geführte Landwirtschaft mit wenigen Milchkühen wurde durch meinen Vater bis zum heutigen Tag als Hobbyschäferei weiter geführt.
Nachdem die wenigen Kühe endgültig abgeschafft wurden, kaufte mein Vater in meinem Geburtsjahr 1970 die ersten 4 Schwarzkopfmutterschafe, die sich anfangs den Kuhstall noch mit einer Handvoll Schweinen teilen mussten.
Die Tage der Schweine waren aber alsbald auch gezählt, und so war der Weg für eine etwas größere Schafherde frei.
Die Herde wuchs nun stetig unter Einkreuzung von hauptsächlich Texel- und Suffolkschafen, so dass die Herdenanzahl dieser schweren Fleischschafe auf bis zu 42 Muttertieren stieg. Da es aber ein Hobby bleiben sollte, wurde die Herde nach und nach wieder auf eine Stärke von durchschnittlich 20 Mutterschafen plus deren Nachzucht zurückgefahren. Zudem wurde auch der Texelanteil aufgrund der dicken Köpfe wieder reduziert.
Unsere Herde dieser Gebrauchskreuzungen war sehr robust, Tierarztbesuche waren selten notwendig. Allerdings waren diese Fleischschafe sehr schwer, was bei dem Handling der Tiere oft nachteilig war (Klauenpflege etc.). Zudem verlangt der Markt Schlachtlämmer mit einem Lebendgewicht von ca. 45 kg, welches unsere Lämmer deutlich überschritten.
So entschieden wir uns, die Herde auf eine leichtere Landschafrasse umzustellen. Zu dieser Zeit beschäftigte ich mit dem Thema Haarschafe, so dass ich durch Internetrecherchen auf das Nolana-Netzwerk gestoßen bin. Hier fielen mir die Nolana-Landschafe (jetzt: „Braunes Haarschaf“) ins Auge, die mir in ihrem äußeren Erscheinungsbild auf Anhieb gefielen. Neben der Optik und der nicht mehr notwendig Schur passten zudem die Gewichte der Tiere, Schlachtlämmer schaffen mit ca. 5 – 7 Monaten das gewünschte Lebendgewicht von ca. 45 kg.
So kam es, dass Ende 2008 die ersten Haarschafkreuzungen von Wollschafen auf der Grundlage der Rassen Barbados Blackbelly und – mit einem deutlich geringen Genanteil – Wiltshire Horn angeschafft wurden. Von diesen 6 gekauften weiblichen Lämmern, die allesamt aufgrund der BBB-Genetik braunmarkenfarben waren, haarten bereits 4 Tiere sauber ab. Diese dienten uns nun zur weiteren Zuchtauswahl.
Parallel kreuzten wir nun auch mit ausgewählten Tieren unsere schweren Wollschafe. Die R2-Generation hat hier zum Teil schon sauber abhaarende Schafe gebracht, so dass auch die ursprüngliche Genetik – und damit gute Bemuskelung – in die Zucht mit eingebracht werden konnte.
Die eingesetzten Böcke waren – bis auf 3 Ausnahmen – allesamt braune Nolana-Landschafböcke. Die Ausnahmen waren ein Kreuzungsbock aus Nolana Land- und Fleischschaf, ein kräftiger und im Haarkleid stehender Dorperbock und ein weißer Fleischschafbock mit 50% white dorper und 50% Nolana-Fleischschaf.
Nachdem unter strenger und stetiger Selektion die Herde nun dem Nolana-Landschaf entsprach, entschloss ich mich in 2013 der Herdbuchzucht des damaligen Zuchtversuches Nolana beizutreten. Um weitere Fremdgenetik einzubringen und die braune Farbe an Kopf und Beinen zu festigen, wurden auch 4 unverwandte Herdbuchtiere der Rasse Coburger Fuchsschaf in verschiedenen Deckgruppen mit eingekreuzt. Hier wurden bereits in der F1- und R1-Generation tolle Ergebnisse erzielt. So können wir einen kleinen Teil dazu beitragen, einer evtl. auftretenden genetischen Enge frühzeitig entgegenzuwirken.
Unter der Rubrik Unsere Herde -> Archivbilder ist die Umstellung der Herde über die Jahre auf den Bildern gut nachzuvollziehen.
Im Zuge der neuen EU-Tierzuchtverordnung zum 01.11.2018 bot sich die Gelegenheit und aber auch die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Zuchtprogramme, da es einen Zuchtversuch im neuen EU-Tierzuchtrecht nicht mehr vorgesehen ist.
Die beiden Zuchtrichtungen Nolana-Landschaf und Nolana-Fleischschaf wurden getrennt, das Nolana-Landschaf heißt nun „Braunes Haarschaf“, das Nolana-Fleischschaf heißt nun „Nolana“.